Dorfgemeinschaft Schweindorf

 

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Wappenbeschreibung der Gemeinde Schweindorf
In der Samtgemeinde Holtriem im Landkreis Wittmund / Niedersachsen

Wappen farbig ohne Namen             Wappen schwarz-weiß ohne Namen

 

In Gold ein blauer Schräglinkswellenbalken; vorne oben eine rote Galerieholländerwindmühle,
hinten begleitet von einer linksgeneigten, beblatteten, grünen Kornähre; unten linksgeneigt, ein
zweiblättriger, grüner Eichenzweig, befruchtet mit einer Eichel.

(Veröffentlicht im Amtsblatt des Landkreises Wittmund, Ausgabe vom 29.11.2013: 1 .Ä nderung der der Hauptsatzung der Gemeinde
Schweindorf, in Kraft getreten am 01.11.2013).

- Wappenbegründung-

Sinndeutung für das Wappen der Gemeinde Schweindorf

Gestaltungsideen: Herr Hans Schuster; Gemeinderat
Schweindorf/ Roland R. Tiedtke
Entwurf (Wappenaufriss): Roland R. Tiedtke

Zum Gemeindenamen

Schweindorf ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Holtriem im Landkreis Wittmund in Niedersachsen.

Die Gemeinde wurde erstmals im Jahr 1564 als „“Zwyndorp“ urkundlich erwhnt. Im Jahr 1585 ist die Transscription „Swyndorf“ bekannt und schlielich wurde die Gemeinde ab 1684 als „Schweindorff“ erwähnt. In dem ältesten bekannten Namen der Gemeinde „Zwyndorp“ ist das Bestimmungswort „Zwin" [Aussprache "Swin"], enthalten. Dies bezeichnet im Holländischen einen Priel, einen Wasserlauf im Watt und in der Marsch. Daneben tragen auch verschiedene andere Gewässer-alt- bzw.- nebenarme und sumpfige Wasserrinnen diesen Namen. Im englischen Sprachraum wird immer noch der Name „Zwyn“ genutzt.

Möglicherweise kommt auch kommt das altsächsische Bestimmungswort "swin "1 in Frage. In der eigentlichen Bedeutung von Schwein wird es aber als eine für Schweine gangbare Furt bzw. Furt an der sich (Wild-)Schweine aufhalten.2 gedeutet.3 Etymologisch bedeutet das Wort "zwin/swin" eigentlich: "abnehmen", "verschwinden".4 So beschreibt es die Verlandung und das allmähliche Eintrocknen von Gewässern, sobald diese keinen Zufluss mehr haben oder vom Hauptgewässerarm abgeschnitten wurden. Das Wort in dieser Bedeutung lässt sich etymologisch über das Mittelniederlndische zurückführen und war auch im Altsächsischen gebräuchlich5. Beispielhaft seien die diversen „Swin(e)ford“/-Orte in England angeführt, die an Neben- oder Altarmen von Gewässern lagen bzw. noch liegen und von Angelsachsen gegründet wurden.6

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1 vgl. G. Köbler: Altsächsisches Wörterbuch, (4. Auflage) 2013
2 vgl. St. Krogh: Die Stellung des Altsächsischen im Rahmen der germanischen
Sprachen,Göttingen 1996,
3 vgl. gesamt: Zur Namensgebung der Stadt Schweinfurt von Michael Unrath, 2012
4 vgl. Etymologiedatenbank Niederlande: http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/zwin
5 vgl. zu Schweinfurt von Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein Lexikon bayerischer Ortsnamen
Herkunft und Bedeutung, - Verlag C.H. Beck - 2. Auflage 1991
6 vgl.: Zur Namensgebung der Stadt Schweinfurt von Michael Unrath, 2012

Zu den Wappenelementen

Der blaue schräglinke Leistenwellenbalken spielt auf diesen vorgenannten, möglichen Wasserlauf, die „Swin“, an. Die Wappentinkturen Grün, Rot und Gold wurden als Symbol der Zugehörigkeit zur Samtgemeinde Holtriem in Anlehnung an das Wappen 7 ebendieser gewählt.

Die rote Windmühle, ein Galerieholländer, stellt das Wahrzeichen der Gemeinde dar: die rotgeklinkerte „Klaashensche Windmühle“8 . Die begleitende Kornähre verweist auf die überwiegend landwirtschaftliche Nutzung der Gemeindeflächen in der Vergangenheit.

Der grüne, befruchtete Eichenzweig sowie die Tinktur Grün verkörpern symbolisch die vielen bewaldeten Flächen der Gemeinde Schweindorf. Auch gibt es in Schweindorf noch einen alten Hochzeitsbrauch: den Hochzeitswald9. So verweist die Gemeinde Schweindorf im Landkreis Wittmund auf eine Verfügung des Fürsten Christian Eberhard von Ostfriesland aus dem Jahre 1697, gemäß der alle neu vermählten Ehepaare im Harlingerland eine Eiche zu pflanzen hätten. Die Samtgemeinde Holtriem schenkt in Erinnerung an diese Verfügung allen Ehepaaren, die sich auf dem Standesamt in Westerholt haben trauen lassen, einen kleinen Eichenbaum. Dieser darf entweder im eigenen Garten oder im Hochzeitswald gepflanzt werden. Der „Eichenzweig“ spielt ebenso auf diesen Brauch an.

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7 vgl. Hauptsatzung der Samtgemeinde Holtriem
8 Siehe http://holtriem-news.de/muehle/mhlenges.htm Joachim Albers:
Die Schweindorfer Mühlengeschichte
9 Vgl. http://urlaub.holtriem.de/ Der Hochzeitswald in Schweindorf, Samtgemeinde Holtriem, 2011

 

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